kuestenclan.de
 



 
 
03
Letztes Update: 08.04.2016


  Unser Jan-Ole...

... war unser absolutes Wunschkind, daß sich erst nach 3 Jahren "üben" einstellte.

Wir hatten schon gar nicht mehr mit einer Schwangerschaft gerechnet und da ich beim ersten Kind nicht älter als 35 Jahre alt sein wollte, hatte ich im September 1997 mit dem Thema Kind und Schwangerschaft abgeschlossen. Ich plante, mich mit einem Büroservice selbständig zu machen und setzte dieses im November 1997 in die Tat um.

Mein erster Auftrag ließ auch nicht lange auf sich warten und die ganze Aufregung schlug mir fürchterlich auf den Magen. Ständig war mir übel, ich hatte nur noch Sodbrennen, außerdem litt ich fürchterlich unter Verdauungstörungen. Die ständige Müdigkeit schob ich auf die ungewohnte Arbeit.

Daß ich "überfällig" war, hat mich nicht unruhig gestimmt, da ich öfter einen längeren Zyklus hatte. Selbst die Geruchsempfindlichkeit gegen unser Waschmittel und dem Bratfett in der Bratpfanne habe ich nicht ernsthaft registriert. Ich war einfach nur mit meinem Auftrag beschäftigt.

Mitte Dezember ging ich dann aber doch zu meiner Frauenärztin. Ich erklärte ihr, daß ich schon lange überfällig war und sie fragte mich, ob ich denn irgendwelche Wehwehchen hätte. Ich antwortete ihr nur, daß ich jetzt selbständig sei und der erste Auftrag mir vor Aufregung auf den Magen-Darm-Trakt geschlagen wäre. Sie lächelte vor sich hin und bat mich zum Ultraschall.

Beim Schallen wurde aus dem Lächeln ein Grinsen und sie gratulierte mir zur 8./9. Woche. Es dauerte etwas, bis ich begriff, was sie mir damit sagen wollte und dann rollten die Tränen bei mir - riesige Freudentränen!

Das erklärte natürlich meine Magen-Darm-Beschwerden und plötzlich wurde mir auch die Geruchsempfindlichkeit, und so viele kleine Hinweise auf eine Schwangerschaft bewußt.

Ich freute mich riiiiiiesig und Jörn sollte es als erster erfahren. Aber der hatte an dem Tag eine Weihnachtsfeier und würde erst spät nach Hause kommen. Wie sollte ich nur den Tag überstehen!? Eigentlich war er noch nicht so ganz davon überzeugt "schon" Papa zu werden, aber er hörte meine biologische Uhr auch ticken und eigentlich wollte er "irgendwann" schon Kinder haben...

Ich fuhr zu einer Freundin.......die war nicht da, ich fuhr wieder nach Hause und tigerte durch die Wohnung. Ich hätte die ganze Zeit vor Freude laut jubeln können. Dann mußte ich diese Neuigkeit aber endlich mit irgendwem teilen und ich rief meine Mutter an. Danach ging es mir etwas besser. Am Nachmittag traf ich dann auch meine Freundin an und ich wurde langsam wieder "die Alte".

Da ich immer noch unter chronischer Müdigkeit litt, konnte ich mich nicht wach halten bis Jörn kam. Ich setzte mich also an den Computer und schrieb Jörn einen Brief. Vorsorglich hatte ich am Nachmittag schon eine Flasche Schokolikör (trinkt Jörn wahnsinnig gerne) und einen kleinen Stoffteddy gekauft. Der Brief,

die Flasche und der Teddy wurden sichtbar im Wohnzimmer plaziert und ich ging ins Bett.

Als Jörn dann nach Hause kam, wurde ich ganz vorsichtig geweckt. Er strahlte mich an und sagte nur: "na, dann müssen wir jetzt wohl heiraten.", er nahm mich dann in die Arme und schien der glücklichste Mensch auf der Welt zu sein ....er sollte nun Papa werden!

Die Schwangerschaft verlief die ersten Monate, bis auf die ständige Übelkeit - und das 5 Monate lang - problemlos. Im April 1998 bekam ich dann Wassereinlagerungen in Beinen und Füßen und im Mai fing mein Blutdruck langsam an zu steigen. Am 2.Juli 1998 überwies mich meine Ärztin dann ins Krankenhaus - Verdacht auf Gestose. Dieser Verdacht bestätigte sich und abends nach dem Abendbrot war mein Blutdruck nicht mehr aufzuhalten. Mit einem Druck von 200/125 wurde ich in den Kreissaal gebracht und an einen Tropf gehängt - aber der Blutdruck stieg und die Herztöne von Jan-Ole fielen ab. Nach nicht einmal einer Viertelstunde Kreissaal wurde ich in den OP gebracht - Notkaiserschnitt, da ich kurz vor einem Kollaps stand.

Am 2. Juli, um 20.47 Uhr wurde Jan-Ole, in Rüdersdorf bei Berlin, geboren und nach kuzer Versorgung, dem eiligst herbeigerufenem Papa in den Arm gelegt.


weiter

   Copyright 2013. C. Peters. Allrights reserved.